casimir von arx. das dossier.
Das verschollene Dossier: Beispiel 1.
StA Olten PA-003-03-03-03-010
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«Begleitschreiben des Verwaltungsrates an den Bundesrat zum Berichte der Generaldirektion vom 14. April 1927 über die ausserordentlichen Leistungen und Lasten, die den Bundesbahnen während und nach den Kriegsjahren auferlegt wurden.»
Seitens der Eidgenossenschaft herrschte gegenüber den SBB eine eigentliche Bedienungsmentalität, die vor allem während des Ersten Weltkriegs zum Ausdruck kam. Die Bundesbahnen erbrachten für den Bund Leistungen, ohne dafür entschädigt zu werden. Sie wurden in grossem Stil zu Aufgaben der Landesverteidigung und der Landeserhaltung herangezogen, die weit über die Verkehrsaufgabe hinausgingen. Dazu gehörten etwa die Anschaffung von Güterwagen für die Einfuhr von Lebensmitteln aus dem Ausland, die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, die Übernahme überteuerter Kohlen aus den während des Kriegs angelegten Vorratslagern und vieles mehr. Die Generaldirektion der SBB bezifferte nach dem Krieg die durch derartige Inanspruchnahmen entstandenen Mehrkosten auf 459 Millionen Franken, die Bundesversammlung sprach den SBB aber erst 1929 eine einmalige Leistung von 35 Millionen Franken zu (vgl. im Buch, S. 481–483).
Dass Casimir von Arx im Besitz dieses Schreibens war, ist zumindest erstaunlich, war er doch Ende 1923 als Verwaltungsrat zurückgetreten. Aus den Memoiren geht indessen hervor, dass er noch viele Jahre interne geschäftliche Unterlagen der SBB erhielt (vgl. Memoiren, S. 183 ff.). |
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