casimir von arx. das dossier
Das verschollene Dossier: Beispiel 2.
StA Olten PA-003-03-03-03-010
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Brief vom 9. Mai 1923 von Casimir von Arx an SBB-Generaldirektor Josef Zingg mit einer Reklamation über zu dicht besetzte Züge.
Auf einer Zugfahrt von Lugano nach Olten erkältete sich Casimir von Arx, der seit 1920 immer wieder krank war, erneut. Das brachte ihn dermassen auf, dass er sich an den Präsidenten der Generaldirektion, Josef Zingg, wandte und sich über die überfüllten Züge zwischen Lugano und Arth-Goldau und über Durchzug beklagte. Zingg scheint ohnehin nicht besonders beliebt gewesen zu sein. Im Dezember 1921 etwa erreichte Casimir von Arx ein als «streng vertraulich» klassifiziertes Schreiben von Bundesrat Robert Haab, in dem dieser mitteilte, Generaldirektor Zingg lehne eine Übersiedlung nach Luzern strikte ab. «Wir werden uns also damit abfinden müssen, dass er vorläufig in der Generaldirektion verbleibt.» Zingg hoffe nämlich, zum Präsidenten gewählt zu werden. Das wurde er 1923 tatsächlich, bevor das Amt 1927 an Anton Schrafl überging. Zuvor war Zingg Direktionsmitglied der Gotthardbahn und wurde dank dieser Funktion 1909 vom Verwaltungsrat als Kreisdirektor gewählt, obwohl es, wie das Protokoll vermerkt, «an andern tüchtigen Kandidaten nicht gefehlt habe». Im Interesse eines möglichst friktionslosen Übergangs der Gotthardbahn an den Bund habe die ständige Kommission jedoch die Wahl eines bisherigen Direktionsmitglieds der Bahngesellschaft vorgezogen, hiess es (vgl. im Buch, S. 462).
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